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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 93

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 38. Der athkiiäiscbe Bund und Athens Glan;. 93 Ä. Athens Vorherrschaft. J. Der athenäische Bund und Athens Glanz. §. 38. Vtßcii der spartanische König Pausanias auf einem Seezuge, auf welchem er Cppern und Byzanz von den Persern befreite, die Griechen der Inseln anmaßend behandelte, s o s ch l o ß e n s i ch diese lieber a n A t h e n an, a l s a n Sparta, obwohl letzteres bis jetzt noch den Vorrang be- hauptete. Ohnedieß hielt es Sparta zur Aufrechthal- tung der alten Sitteneinfalt für besser, seinen Antheil an den weitern Unternehmungen gegen die Perser aufzugeben, und beschäftigte sich zunächst mit den Angelegenhei- ten des peloponnefischen Bundes, dessen Haupt es immer blieb. Dadurch gewann Athen freiere Hand und wurde Haupt der ü b r i g e n griechischen Staaten des Fest- lands u n d d e r Inseln. Sein Streben gieng nun dahin, einerseits die Glieder dieses atheiräischen Bundes immer enger mit sich zu verbinden, um nach Außen gegen Sparta sich zu decken, anderseits nach Innen seinem Gemeinwesen die freieste Entwicklung zu geben. Auch hierbei waren Th emi- st o k l e s und A r i ft i d e s wieder am thätigsten. Da Athen, welches unterdeß aus seiner Zerstörung wieder aufgebaut worden war, durch Sparta's Eifersucht fortwährend gehindert wurde, auch seine Mauern wieder herzuftellen, so brachte es T h e m i st o k l e s durch List dahin, daß Athen den- noch seine Mauern erhielt. Auch betrieb er die Befestigung des neuen Seehafens P i r ä e u s, damit, wenn Athen zu Lande angegriffen würde, man sich in den Piräeuö zurückziehen und durch die Flotte vertheidigen könnte. Die Leitung der athenäischen Bundesangelegenheiten hatte Aristides unter sich, und da besonders Seeunternehmungen gegen Persien der Zweck dieses Bundes waren, wozu Geld und Schiffe gegeben werden mußten: so war Niemand ge- eigneter, die Beiträge jedes bundesgenössischen Staates gerecht

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 104

1845 - Heidelberg : Winter
lui- ' §. 41. Griechenlands Abspannung. Theben, das nur in Epaminondas groß war, kannte bloß die Genüsse niedriger Schwelgerei; Sparta hatte mit der Änderung seiner alten Einrichtungen allen sittlichen Halt verloren, und Üppigkeit, Habsucht, Geldstolz, Be- drückung der Armen war in ihm herrschend geworden; Athen, obwohl durch seine geistige Bildung in Kunst, Philosophie und Beredtsamkeit noch immer weit über alle hervorragend, vermochte doch weder aus den Lehrspstemen seiner Philosophen, eines Plato, Aristoteles re., noch aus den Anschauungen der Werke seiner Künstler, eines Praxiteles, Z e u r i s n\, noch aus den Darstellungen seiner Redner, eines Isokrates, Demosthenes re.— jene höhere Kraft zu ziehen, die zur Abwehr eines durch Genußsucht, Habsucht und Herrsch- sucht herbeigeführten Verfalls nöthig gewesen w ä r c. Was jedoch von den Bestrebungen jener edlen Geister übrig blieb, sollte noch späten Zeiten zur Hebung ihrer sittlichen und geistigen Bildung dienen. Vor allen sind cs (der ideale) Plato und (der kritische) Aristoteles, die als die zwei höchsten, obgleich sich entgegengesetzten, nichts desto weniger aber gleich nothwendigen und gleich werthvollcn geistigen Größen der alten (heidnischen) Welt dastehen, über die hinauszukommen ihr zwar nicht vergönnt war, um die sich aber alles Suchen nach Wahrheit auf dem Wege bloß menschlicher Forschung ewig bewegen wird. Ja, von Pl at o muß anerkannt werden, daß nicht nur seine religiöse Ansicht von Gottes Daseyn, Wesen, Namen, Eigenschaften und Werken d e m E h r i st e n t h u in auffallend nahe st e h t, sondern auch daß seine Moral in Betreff der Lehren vom Wesen und Werth der Seele, von der Natur und Wir- kung der Sünde, von dem Zusammenhang zwischen Unglauben und Unsittlichkeit, von dem Adel und der Beschaffenheit der Tugend und von der Fortdauer und Vergeltung nach dem Tode nicht selten auf eine überraschende Weise mit der christ- lichen Sittenlehre übereinstimmt. Dazu kommt bei ihm noch, daß er nirgends sagt, er habe diese Überzeugungen rein aus

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 147

1845 - Heidelberg : Winter
§. 56. Der jugurthinische und cimbrische Krieg. 147 hoben sich am Ende -über alles Recht hinweg. Davon gab besonders 112—106 der jugurthinische Krieg den klarsten Beweis. In Numidien hatte Masinissa's Enkel, Jugurtha, seine Miterben, die Söhne seines Oheim's, um allein regieren zu können, ermordet, und den römischen Senat, der den Er- mordeten ihr Recht gewährleistet hatte, durch Geld be- schwichtigt. Da jedoch ein Volkstribun diese Bestechlichkeit rügte, und man nun gegen den Jugurtha eiuschreiten mußte, so wußte dieser durch neue Bestechungen den Heöreszug gegen ihn zu vereiteln und nachher auch die persönliche Strafe, die ihm drohte, von sich abzuwenden, bis er es so weit trieb, daß der Krieg gegen ihn wieder ausgenommen und einem unbestechlichen Manne aus der Adelsklafse, dem Casus Metellus, übertragen wurde. Unter diesem stand als Unterfeldherr Znnrius, ein Mann aus niederem Stande, von ausgezeichneter Kraft und Feldherrngeschicklichkeit, dabei aber rohem Wesen. Dieser Mann brachte es während jenes Krieges dahin, daß er, durch die große Gunst, in der er wegen seines Eifers ge- gen die Vornehmen bei dem Volke stand, zum Cónsul gewählt und ihm an des Metellus Statt die Fortsetzung des Krieges übertragen wurde. Nachdem er den Jugurtha geschlagen hatte, beendigte sein Unterfeldherr Sulla, ein Mann von vornehmer Herkunft, den Krieg dadurch, daß er die Auslieferung des Jugurtha erwirkte, den man nachher im Gefängnisse den Hungertod sterben ließ. Unterdessen war der römische Staat an seiner Nord- gränze von einem Feinde, der alle früheren an Furcht- barkeit übertraf, in die äußerste Gefahr versetzt worden. Von ihrer Heimath an der Ostsee ausgewandert, hatten nämlich 113 die Cimbern und Teutonen, germanische Völ- kerstämme, ein römisches Heer in den steyrischen Alpen, und nachher auf ihren Zügen durch Helvetien und Gallien noch vier römische Heere geschlagen, so daß die Römer sich 10*

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 177

1845 - Heidelberg : Winter
z. 65. Sieg des Chrkstenthums über das Heidenthum. 177 der Gesinnung bei den meisten Christen ab; und da nicht das ganze Leben der Kirche nach Innen und Außen vom christ- lichen Geiste durchdrungen ward, sondern heidnische Gebräuche, heidnische Gesetze, heidnische Philosophie fortwährend ihren geheimen Einfluß übten: so überwog in der Kirche nur zu bald die äußere Form über das innere Wesen und that der Wirkung des Evangeliums Abbruch. Eben das bereits eingerissene Verderbniß unter vielen Be- kennern der christlichen Kirche und die verkehrt-christliche Er- ziehung, welche Constantius' Nachfolger Juliarrus (Apostñta, 361—363) am Hofe erhalten hatte, war Schuld, daß dieser sonst geistvolle und sittenstrenge, aber von Leidenschaftlichkeit und Eitelkeit nicht freie Kaiser sich lieber der heidnischen Phi- losophie zuwendete, und in seinem, nur auf das Äußerliche gerichteten Sinne das Christenthum verspottete, dagegen das Heidenthum durch Verbesserung seines Cultus wieder zu be- leben suchte. Doch dieß gelang ihm nicht, und als er in einer Schlacht gegen die Perser gefallen war, setzte sein Nachfolger I o v i a n das Christenthum wieder in seine Rechte ein. Während hierauf Kaiser Valentinian I im Occident Duldung übte, begünstigte Valens, sein Bruder und Mit- regent im Orient, den Arianismus, und verfolgte die An- hänger der allgemeinen Kirche. Erst der Nachfolger des letztem, Theodosius der Große (379—395), verschaffte durch die obgenannte Kirchenversammlug zu Constantinopel (381) dem nicänischen Glaubensbekenntnisse allgemeine Geltung, und suchte, besonders als er 392 alleiniger Herrscher über das ganze Reich wurde, durch das strengste Verbot des Götzendienstes den Sieg des Christenthums zu befestigen. Allein die römische Welt war sittlich schon zu versunken., als daß das Evangelium in ihr hätte lebendig werden können. Dasselbe bedurfte einen frischeren, unverdorbeneren Boden, um recht tiefe Wurzeln schlagen zu können. Und diesen fand es in der germanischen Welt. 12

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 299

1845 - Heidelberg : Winter
h. 10 J. Schwedens Fall und Rußlands Erhebung. 299 ßenden Hülle feiner Bildung, jener Geist sittlicher Unrein- heit, völliger Gleichgültigkeit gegen das Heilige, despotischer Willkühr, leichtsinniger Verschwendung, launenhafter Mode- sucht, welcher von Paris aus nicht nur ganz Frankreich, sondern auch fast alle Völker und Staaten Europa's seuchen- artig ergriff und die sittlichreligiösen Stützen des Völker- glücks und Staatenbeftandes untergrub. L. Schwedens Fall und Rußlands Erhebung. §. 101. Mährend dieser Bewegungen und Veränderungen im Westen Europa's war auch der Norden und Osten in Er- schütterung : denn dort war Schweden mit Dänemark, Rußland und Polen im Kampf. Schweden war unter der Regierung C h r i st i n a' s, der geistvollen, aber ganz unweiblichen Tochter Gustav Adolfs, die erste nordische Macht geworden. Unter Karl X (von Pfalz-Zweibrücken, Gustav Adolfs Schwe- stersohne, zu dessen Gunsten Christina die Krone nie- derlegte, um in Frankreich katholisch zu werden und in Italien ein ungebundenes Leben zu führen) hatte sich diese Macht in einem Kriege mit Polen durch Eroberung Liefland's und mehrerer dänischen Znseln erweitert und sich auch unter Karl Xi in dem gleichen Umfang erhalten: — als die Minderjährigkeit Karl Xii, welcher 1697 seinem Vater auf dem Throne folgte, den Feinden Schwedens die beste Gelegenheit zu seiner Schmälerung zu bieten schien. Diese Gelegenheit erfaßte nun zunächst Rußland. Rußland hatte auch unter den Nachfolgern Zwan's Wasil jewitsch ( §. 81 a. E.) sich weiter entwickelt. Wasilei Iv (1505 — 1534), der zuerst den Czaarstitel annahm, hatte durch die Errichtung der S t r e l i tz e n (einer Leibgarde) den Grund zu einem stehenden Heere gelegt,

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 80

1845 - Heidelberg : Winter
80 tz. 30. Sparta. Heloten (Abkömmlinge einer von Sparta besiegten Stadt) waren die eigentlichen Sclaven oder Leibeigenen, die vom Staate einem Grundbesitze zugetheilt waren. 2. Das ganze Land war Eigenthum des Staates d. i. der Spartiatengemeinde; jede Spartiatenfamilie bekam ein Grundstück zur Benützung, durfte es aber nicht veräußern; die Perioiken bekamen zwar gleichfalls Landstücke zur Be- nützung, aber gegen Zinsabgaben; die Heloten mußten das Land bauen. 3. Der eigentliche Spartiate durfte kein Geld von Gold oder Silber, sondern nur von Eisen führen; doch bei den Pe- rioiken, welchen allein Handel und Gewerbe zufiel, mag sich auch erstere Art von Geld gefunden haben. Aller Aufwand in Kleidung, Gerüche und Nahrung war verboten; und damit keiner üppig lebe, mußte immer eine Anzahl Spartiaten die täglichen, höchst einfachen Mahle öffentlich mit einander halten (die Syfsitien). Ilm die einfache Lebensart zu erhalten, war auch jeder Verkehr mit Fremden verboten. 4. Die Kinder gehörten von ihrer Geburt an dem Staate, und wurden auf dessen Kosten von ihrem siebenten Jahre an in öffentlichen Erziehungshäusern erzogen. Die Erziehung war sehr streng, und suchte Verständigkeit im Urtheile, Kürze und Bündigkeit in der Rede, Abhärtung des Leibes gegen alle Schmerzen und Beschwerden, Much und Tapferkeit bis zur Todesverachtung, Aufopferung von Gut und Leben für's Vaterland zu erzielen. 5. Die oberste Leitung des Staates war anfangs bloß in den Händen der 30 G e r o n t e n, von denen die beiden Ersten den Titel Könige führten und aus dem Geschlechte der Herakliden waren. — Späterhin beim Eintritte neuer Be- dürfnisse entstund das Amt der fünf Ephoren, die allmäh- lig eine Aufsicht über die Geronten und die meiste Macht im Staate bekamen. — Bei Änderung oder Einführung nener Gesetze und Bestimmungen hatte auch die gesummte Volks- g emeinde (d. i. die Spartiatengemeinde) das Stimmrecht, und aus ihrer Mitte gieng die Gerusia oder ein ständiger

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 81

1845 - Heidelberg : Winter
h. 33. Sparta. 81 Bürgerausschuß zur Vorbereitung der an die Volksversamm- lung zu bringenden Fragen hervor. Welche innere Tüchtigkeit, bei aller Rohheit und Einseitig- keit, dem dorischen Character inne wohnte, zeigte sich in der Selbstverläugnung, mit der jeder Spartiate, der doch vor der lpkurgischen Zeit stets in schroffem Eigenwillen sich dem An- dern, wie dem Ganzen entgegengesetzt hatte, eine Verfassung, in welcher der Einzelne für sich nichts, das Ganze Alles galt, freiwillig annahm und lange heilig hielt. Daß übrigens das rauhe kriegerische Wesen, dem das Gefühl für Zartheit und Anmuth, so wie für Kunst und Wissenschaft fremd war, gerade durch diese Verfas- sung vorherrschend erhalten wurde und leicht zu ungerechten Übergriffen führte, zeigten bald darauf Sparta's Angriffe auf das benachbarte M e sse n i e n. Zm ersten me sse nischen Kriege, der 19 Jahre lang währte, mußten sich die Messenier nach dem Falle der Stadt Jthome 722 v. Ehr. unterwerfen: ein Theil derselben flüchtete sich nach Italien und stiftete dort Colonieen. Der Aufstand des heldenmüthigen Aristomones führte 685 den zweiten messenischen Krieg herbei, in welchem an- fangs die Spartaner int Nachtheil waren, nachher aber, an- gefeuert durch die begeisternden Gesänge des Dichters Tyr- täus (den ihnen die Athener statt eines Feldherrn zu Hülfe gesandt), die Messenier besiegten und dieselben zwangen, sich auf die Bergveste Jra zurückzuziehen, wo diese sich durch die außerordentliche Kühnheit ihres Anführers noch lange hielten, bis endlich Jra's Fall die Unterwerfung der Messenier her- beiführte, und die Auswanderung des Restes jener Tapferen zur Gründung von M e ssa n a (jetzt Messina), einer messeni- schen Colonic auf Sizilien, Veranlassung gab. Da die Spartaner Geld und Handel, Kunst und Gewerbe nicht achteten, und ihre Verfassung vorzüglich auf dem Grund- besitz ruhte, also Adelsherrschaft oder Aristokratie war, so konnte bei ihnen (weil sie keinen auf Geldreichthum fußenden 6

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 100

1845 - Heidelberg : Winter
100 §. 40. Der peloponnesische Krieg. Gott sich befinden müsse. — Daß, er diese Philosophie in's Leben einzuführen, sie zur Lebensweisheit zu machen suchte, und daß sie bei ihm wirklich in's Leben eindrang und in seinen Umgebungen das Schlechte zu vernichten und das Bessere neu zu gestalten unternahm, das zog ihrem Urheber den Tod zu. Die Schaar der schönrednerischen, nicht um Wahrheit, sondern bloß um Ehre, Geld und Sinnenlust bekümmerten Sophisten aus verschiedenen Ständen, deren gottentfrem- detes , lügenhaftes, hochmüthiges und habsüchtiges Wesen Sokrates einerseits mit schonungslosem öffentlichen Tadel auf- deckte, anderseits durch seinen tugendhaften, uneigennützigen Wandel beschämte, wurde dadurch zum größten Neid und Haß gereizt, so daß sie ihn erst durch Verläumdung, Schmä- hung und Verspottung in der öffentlichen Meinung zu ver- nichten suchten, und als dieß nicht gelang, zuletzt durch falsche Ankläger als einen Verächter der Götter, Verführer der Jugend und Staatsverräther darstellten. Da ungeachtet der scharfen Ironie, mit der sich Sokrates * vertheidigte, seine Richter ihn nur mit einem Mehr von drei Stimmen für schuldig erklärten, so hätte er sich durch die Wahl zwischen Verbannung und lebenslänglichem Gefängniß, oder auch einer Geldbuße aus dem Vermögen seiner Freunde, vom Tode erretten können; allein er verschmähte dieß, und der aus dem Stolz der Tugend fließende, schneidend ver- achtende Ton, mit dem er das Urtheil seinen Richtern über- ließ, brachte die meisten derselben nun so auf, daß sie ihn zum Tode verurtheilten. Heiter und muthvoll gieng Sokrates in das Gefängniß, und durch einen besondern Umstand konnte er noch dreißig Tage lang seine ihn täglich besuchenden Schüler in seinen Lehren befestigen. Nachdem er noch am letzten Tage viel über Tod und Unsterblichkeit gesprochen und seine weinenden Freunde getröstet hatte, trank 399 Sokrates den Giftbecher, den ihm der Kerkermeister brachte, mit der größten Ruhe, und gab in seinem Sterben,

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 134

1845 - Heidelberg : Winter
134 tz. 52. Noms Ausbreitung über Unteritalien. Da Rom verödet war und Armuth die Plebejer zu dem Vorhaben vermochte, sich in V e j i anzusiedeln, gelang es den vernünftigen Vorstellungen des Camillus, sie davon abzubrin- gen, und die Stadt wurde wieder aufgebaut. Da ein großer Theil der Plebejer dadurch in tiefe Schulden und deßhalb in Abhängigkeit von den Patriciern gerathen war, that der gegen Camillus zurückgefetzte Manlius alles, sie mit Aufopferung seines Vermögens daraus zu befreien; dadurch aber zog er sich bei den Patriciern Haß, Anklage und Verurtheilung zu. Von dem Volke aus dem Gefäng- nisse befreit, suchte .er sich nun durch Versuche zum Umsturz der Verfassung zu rächen und wurde deßhalb zum Tode ver- urtheilt und vom tarpejischen Felsen hinabgestürzt. Der Streit endigte sich damit, daß die Staatsländereien etwas billiger vertheilt und ein Plebejer zum ersten Cónsul ernannt wurde. Von nun an errangen die Plebejer, wiewohl stets unter starkem Widerstreben der Patricier, ein hohes Staatsamt um das andere, bis sie endlich bis zum Jahre 337 zu allen weltlichen Staatswürden, und bis zum Jahre 300 auch zu den priesterlichen Würden zugelassen w u r d e n. I. Rom'ö mittlere Zeit. Z. Ronsss Ausbreitung über Unteritalien. §. 52. Nach noch einigen Kämpfen mit den Galliern und Tus- * eiern wurden die Römer 342 in schwere Kriege mit den Samnitern verwickelt, in welchen sie durch eine Reihe von tapfern Thaten ihren strengen Mannssinn und ihr angeborenes Kriegstalent bewährten. Der erste samnitifche Krieg wurde nach einigen

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 218

1845 - Heidelberg : Winter
218 §. 78. Die pyrenälsche Halbinsel. reich, das gegen das Ende des 13. Jahrhunderts unter Pedro Iii, durch dessen Vermahlung mit der Tochter Man- freds Iii (Bruders Kaiser Konrad's Iv), den Besitz von Sizilien erwarb; — der älteste Sohn erhielt Castilien als Königreich, an das nachher Leon durch Erbschaft fiel. Gegen das Ende des 11. Jahrhunderts lebte in Castilien der durch seine heldenmütige Tapferkeit in den Kämpfen gegen die Mauren berühmt gewordene Cid, der Eroberer von Valencia (gest. 1099). — Die Kämpfe der Christen gegen die Mauren in Spanien hatten immer mehr Erfolg, besonders durch die Tapferkeit der im 12. Jahrhundert dort entstandenen geistlichen Ritterorden, bis durch die verbündete Macht der Könige von Castilien, Aragonien und Navarra (seit dem Siege bei Tolosa 1212) die arabische Herrschaft auf Granäda beschränkt wurde, wo sie sich noch einige Jahr- hunderte lang erhielt, weil Castilien und Aragonien selbst häufige Kriege mit einander führten. Castilien besonders litt unter Alfons dem Weifen und seinen Söhnen viel durch innere Zerrüttungen, welche meist durch die anmaßlichen Eingriffe der Großen in die königlichen Rechte verursacht wurden, bis endlich die Ver- mähluung Jsabella's von Castilien mit Ferdinand von Aragonien die Vereinigung dieser beiden Königreiche 1474 zur Folge hatte. Die Regierung Ferdi- nands und Jsabella's und ihres großen Ministers, des durch Thätigkeit, Scharfsinn, Einfachheit und Frömmigkeit ausge- zeichneten Cardinals Zbimenes, befestigte die königliche Macht im Reiche durch kräftige Maaßregeln, besonders durch die Ein- führung der Jnquifitionsgerichte. (S. §. 73 a. E.) Die Inquisition oder das Ketzergericht war in Spa- nien seit 1481 zunächst eigentlich gegen die Juden und Mo- hammedaner, so wie gegen solche Christen, die zu diesen Seelen übertraten, gerichtet, wurde aber bald von den spanischen Königen dazu gebraucht, den Adel und den Klerus im Zaum zu halten und überhaupt alle diejenigen Personen zu ver-
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